
Ortsheimatpfleger Karl-Heinz Hucke brachte durch Anekdoten und humorvolle Begebenheiten aus dem alten Hille die Zuhörer zum Schmunzeln.
Der CDU Gemeindeverband hatte zu einer Herbstwanderung durch den Hiller Ortskern eingeladen. Treffpunkt war der Parkplatz des WEZ Marktes. Hier konnte die Gemeindeverbandsvorsitzende Hanna Hartmann über 50 Gäste begrüßen und führte aus: „In den letzten Jahrzehnten hat sich der Hiller Ortskern positiv entwickelt und deshalb lohnt es sich, dass wir uns etwas näher damit befassen“. Der Hiller Ortsheimatpfleger Karl-Heinz Hucke hatte eine interessante Route ausgearbeitet und führte durch den Ort. Er stellte historische und moderne Gebäude vor, ging auf die geschichtliche Entwicklung des Dorfes ein und brachte durch Anekdoten und humorvolle Begebenheiten aus dem alten Hille die Zuhörer zum Schmunzeln. Zuerst stellte Karl-Heinz Hucke die alte Brennerei vor, in der noch bis 1995 Schnaps hergestellt wurde. Dann ging es zur ehemaligen Unterkunft der Aussiedler aus Russland, zum Ev. Kindergarten, dem neuzeitlichen Feuerwehrgerätehaus und zum Friedhof. Am Grabstein des Hiller Bürgers Friederich-Wilhelm Reimler wurde dessen bewegte Lebensgeschichte erzählt. Nach der Überlieferung ging er um 1850 als junger Mann nach Amerika. Dort war ihm das Glück hold und er brachte es zu großem Reichtum. Als reicher Mann zog es ihn 1882 wieder nach Hille und er hat hier, Dank seines Vermögens, viel Gutes getan, z.B. das alte Spritzenhaus und eine Feuerwehrsspritze finanziert. Die Wanderung führte dann zum historischen Gasthaus Hartmann, zum ehemaligen Kino, an dem noch der alte Aushangkasten für die nächste Vorstellung hängt und zur Kirche. Hier stellte der Ortsheimatpfleger den Grabstein des Domherren Konrad von Aswede (gest.1594) vor. Auch dieser Grabstein hat eine bewegte Geschichte. Er wurde bei Renovierungsarbeiten im 19.Jh. aus der Kirche entfernt und diente im Moor als Brücke. Später stellt man ihn an der Nordseite der Hiller Kirche auf. Dieser Stein , so berichtete Karl-Heinz Hucke, wurde auch mit der Sage von Aswen Schäper in Verbindung gebracht. Dieser hatte Mitte des 18. Jh. für die Armen und für die Kirche erhebliche Geldbeträge gespendet. Über die Herkunft seines Vermögens bewahrte er Stillschweigen. Dies gab in der Hiller Bevölkerung Anlass zu viel Spekulationen. Dann konnten die Gäste das ehemalige Pfarrhaus bewundern, das fachgerecht und liebevoll vor einigen Jahren restauriert wurde und heute als Kindertagesstätte dient. Der Reimlersche Hof, ein Wahrzeichen von Hille, und die ehemalige Volksbank an der Dorfstraße (Bauernhaus gegenüber der jetzigen Volksbank) waren den meisten Hillern bekannt. Einige konnten sich sogar noch daran erinnern, dass sie an der Hand ihres Vaters den damaligen Schalterraum betreten durften, der jedoch mehr den Charakter eines Wohnzimmers, denn eines modernen Bankschalters hatte. An der Von- Oeynhausen-Str. wurden das Altenheim, die Verbundschule und das Ehrenmahl aus der Zeit der Vereinigungskriege (1864 – 1871) in Augenschein genommen. Am Parkplatz des WEZ Marktes endete die Wanderung. Karl-Heinz Hucke erntete viel Lob und Beifall für die ausgezeichnete Führung.